Grundbucheinsicht
Der Wunsch nach einer Grundbucheinsicht kann auf verschiedenen Gründen beruhen. Dennoch ist nicht jeder berechtigt, eine solche Einsicht zu beantragen. Erfahren Sie, welche Personen das Recht für eine Einsicht in das Grundbuch bekommen können, welche Voraussetzungen Sie erfüllen müssen und welche rechtlichen Vorschriften damit einhergehen. Wir haben im Folgenden alles, was Sie über die Grundbucheinsicht wissen müssen, für Sie zusammengestellt.
Was genau ist ein Grundbuch?
„Das Grundbuch“ besteht aus einem Grundbuchblatt, von dem (elektronische) Abschriften erteilt werden. Dazu folgende Übersicht zu den Abteilungen (Untergliederungen) des Grundbuchs bzw. Grundbuchauszuges und seinen Inhalten:
Abteilung | Inhalt |
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Abteilung I | Eigentumsverhältnisse an einem Grundstück: Eigentümer, Eintragungsdatum, Eintragungsgrund (z.B. Kauf, Auflassung, Testament, Zwangsversteigerung, Schenkung, etc.) |
Abteilung II | Lasten, Beschränkungen und Verfügungen an einem Grundstück: Lasten, Dienstbarkeiten (z.B. Wohnungs-, Wege- oder Leitungsrecht) Nießbrauch, Reallasten, Beschränkungen, Vorkaufsrechte, Erbbaurechte, Vormerkungen, Widersprüche gegen Eintragungen, Verfügungen (Testamentsvollstreckungs-, Zwangsvollstreckungs-, Zwangsversteigerungs-, Insolvenzvermerk etc.) |
Abteilung III | Grundpfandrechte an einem Grundstück: Hypotheken, Grundschuld, Rentenschulden |
Auch Rechte an Grundstücken und damit in Verbindung stehende Rechte und Belastungen werden im Grundbuchblatt dokumentiert. Es werden damit die Besitzverhältnisse eines Grundstückes, Einschränkungen durch Anspruch oder Grundschulden als Grundbucheintrag festgehalten.
Im Grundstücksrecht bietet das Grundbuch allen Beteiligten am Rechtsverkehr vollumfängliche Rechtssicherheit, da die Richtigkeit des Grundbuchinhalts gesetzlich vermutet wird, (§§ 891, 892 BGB). Geschützt wird insofern das Vertrauen in die Richtigkeit und Vollständigkeit des Grundbuchs. Zur effektiven Umsetzung dieses Vertrauensschutzes hat der Gesetzgeber die Möglichkeit der Grundbucheinsicht in § 12 GBO vorgesehen.
Wie bekomme ich Einsicht in das Grundbuch?
Ein Grundbucheintrag beinhaltet unter anderem sensible Informationen über den Eigentümer eines Grundstücks. Die Grundbuchordnung (GBO) regelt, wer Einsicht in das Grundbuch erhalten darf. Auch wenn Grundbücher öffentliche Register sind, die man heute mit einem Online-Zugang einsehen kann, ist dieser Zugang beschränkt und die Einsichtnahme ist nicht jedem gestattet.
Wer ist berechtigt, Einsicht in das Grundbuch zu nehmen?
Das Einsichtsrecht in das Grundbuch und das Erhalten eines Grundbuchauszugs ist gemäß § 12 Grundbuchordnung an die Erfüllung von Zulassungskriterien geknüpft und muss beantragt werden. Ihr Antrag muss ein berechtigtes Interesse beinhalten. Dieses berechtigte Interesse (§ 12 GBO) muss also zunächst dargelegt werden.
Sie können das Grundbuch einsehen, wenn Sie zum Beispiel Grundstückseigentümer oder Eigentümer der Immobilie sind oder vorhaben, diese zu erwerben. Die Prüfung Ihres Antrags auf Grundbucheinsicht erfolgt sorgfältig und dient dem Schutz aller beteiligten Parteien. Ein Merkblatt zum Thema Grundbucheinsicht finden Sie in unserem Ratgeber.
Was ist ein berechtigtes Interesse im Grundbuchamt?
Die Grundbucheinsicht und die Einsicht in die Grundakte ist per Gesetz nicht jedem gestattet und erfordert die Darlegung eines berechtigten Interesses. Ein berechtigtes Interesse gem. § 12 GBO hat:
- der Grundstückseigentümer
- der Inhaber eines Rechts an einem Grundstück. Dabei ist es unerheblich, ob derjenige als Berechtigter im Grundbuch entsprechend eingetragen ist oder nicht.
Ist der Antragssteller weder Grundstückseigentümer noch Inhaber eines Grundstücksrechts, beurteilt sich das Vorliegen des berechtigten Interesses folgendermaßen:
Berechtigt ist ein Interesse, soweit es als verständiges, durch die Rechts- oder Sachlage gerechtfertigtes Interesse des Antragsstellers gewertet werden kann. Der Antragssteller hat dabei sein Interesse in der Weise darzutun, dass eine Verfolgung unbefugter Zwecke wie die reine Neugier oder infundiertes Interesse ausgeschlossen werden kann. Unter Umständen kann eine Glaubhaftmachung oder ein entsprechender Nachweis erforderlich sein.
Was fällt unter berechtigtes Interesse?
Der Antragssteller muss nicht zwingend ein Recht oder ein Rechtsverhältnis in Bezug auf den im Grundbuch Eingetragenen vorweisen: Auch ein Interesse tatsächlicher bzw. wirtschaftlicher Natur kann berechtigt sein.
Jedes vorgetragene – berechtigte – Interesse muss mit dem Recht des im Grundbuch Eingetragenen auf informationelle Selbstbestimmung abgewogen werden und unterliegt daher stets einer Einzelfallprüfung und Ermessensentscheidung des Grundbuchamtes.Kann man ein fremdes Grundbuch einsehen?
Indem für die Grundbucheinsicht die Darlegung eines berechtigten Interesses des Antragsstellers vorgeschrieben wird, schützt § 12 der Grundbuchordnung den Eingetragenen gleichzeitig vor missbräuchlichen Einsichtnahmen unbefugter Personen, durch die er in seinen Rechten verletzt werden könnte.
Insoweit wird dem in Art. 2 I GG verankerten Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung jedes einzelnen Rechnung getragen. Das Recht auf Grundbucheinsicht nach § 12 Grundbuchordnung geht den Vorschriften des Datenschutzrechts als lex specialis vor (Keller/Munzig/Keller GBO § 12 Rn. 3).
Die Neugier fremder Personen, zum Beispiel zu einer bestehenden Grundschuld, reicht für ein Recht auf Einsichtnahme nicht aus. Interessenten und Nachbarn haben deshalb nicht einfach die Möglichkeit, nach Belieben Ihr Grundbuch aus individuellen Gründen einzusehen. Ursächlich dafür ist, dass ein berechtigtes Interesse, also ein hinreichender Grund für eine solche Anfrage, vorliegen muss.
Wer hat ein berechtigtes Interesse?
Diese Frage stellen sich viele Eigentümer eines Grundstücks. Wie Sie bereits erfahren haben, hängt die konkrete Beantwortung dieser Frage mit der Darlegung von berechtigtem Interesse zusammen. Erforderlich ist ein „nachvollziehbarer Vortrag von (begründeten) Tatsachen in der Weise, dass dem Grundbuchamt daraus von der Berechtigung des geltend gemachten Interesses verschafft wird, denn es hat in jedem Einzelfall genau zu prüfen, ob durch die Einsichtnahme das schutzwürdige Interesse der Eingetragenen verletzt werden könnte“
Unter dem Begriff Darlegung ist allerdings mehr als die bloße Behauptung, aber weniger als eine Glaubhaftmachung zu verstehen. Erforderlich ist daher eine umfassende Ausführung unter Angabe von begründeten Tatsachen. Das Vorbringen von Beweisen ist grundsätzlich nicht erforderlich, es sei denn, die vom Antragssteller vorgetragene Darstellung ist nicht verlässlich. In diesem Fall kann das Grundbuchamt oder der Notar Beweisstücke anfordern, beispielsweise in Form von Urkunden, Zeugenaussagen oder der eidesstattlichen Versicherung des Antragstellers.
Eine Ausnahme von der Darlegungspflicht nach § 43 GBV gilt zugunsten von inländischen öffentlichen Behörden, Notaren und deren Mitarbeitern sowie Rechtsanwälten, die im nachweisbaren Auftrag eines Notars Grundbucheinsicht beantragen. Das berechtigte Interesse wird aufgrund ihrer Tätigkeit vermutet, § 43 II 1 GBV. Die Pflicht zur Darlegung entfällt im Übrigen stets mit der Zustimmung des im Grundbuch Eingetragenen.
Wer hat das Recht, ins Grundbuch Einsicht zu nehmen?
Wer das Grundbuch einsehen darf, wird zum Teil im Einzelfall entschieden. Zur besseren Übersicht finden Sie im Folgenden mögliche Einzelfälle, im Rahmen derer das Grundbuchamt, d.h. Amtsgerichte, ein berechtigtes Interesse regelmäßig annimmt, sowie die Bedingungen bzw. die Reichweite des jeweiligen Interesses.
Einzelfall | Bedingungen / Reichweite des Interesses |
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Aktionäre | Beschränkt sich auf die im Grundbuch verzeichneten Grundstücke der Gesellschaft, §§ 118, 119 AktG |
Alteigentümer | Bei Rückübertragungsansprüchen |
Anfechtungsberechtigte | Erforderlich ist der Nachweis eines rechtskräftigen Duldungstitels |
Auskunfteien | Das berechtigte Interesse wird vom Auftraggeber abgeleitet |
Banken | Bei hinreichender Darlegung einer fälligen Forderung (der pauschale Hinweis auf eine Kreditgewährung ist nicht ausreichend) Bei Behördeneigenschaft oder dinglicher Berechtigung von Darlegungspflicht befreit |
Bauhandwerker | Grundlage: Sicherungshypothek am Grundstück des Bestellers zur Sicherung ihrer Forderung |
Berechtigte aus Baulichkeiten | Gebäude aufgr. Nutzungsrechts: Einsichtsrecht haben sowohl der Eigentümer des Grundstücks als auch der Gebäudeeigentümer Grundbücher, Eigenheimbesitzer nach LPG: Der Eigenheimbesitzer hat einen Einblick in den Bodeneigentümer betreffenden Grundbuchinhalt; dies gilt umgekehrt auch, wenn ggf. ein Gebäudegrundbuchblatt angelegt wurde |
Betreuer | Bei berechtigtem Interesse des Vollmachtgebers |
Bevollmächtigte | Bei berechtigtem Interesse des Vollmachtgebers |
Darlehensgläubiger | Dem Eigentümer wurde Kredit gewährt oder die Kreditgewährung wird beabsichtigt |
Ehegatten | Erforderlich ist ein konkreter Anlass, z.B. Verfügung über Vermögen im Ganzen § 1365 BGB zum Zweck der Geltendmachung der Unwirksamkeit aus § 1368 BGB, Berechnung des Zugewinnausgleichs. Bei eingetragener Gütergemeinschaft in jedem Fall Bei Gütertrennung in keinem Fall |
Erbbauberechtigte | Einschl. ihrer Gläubiger, §§ 27, 28 ErbbauRG |
Erben | Nur unter Vorlage des Erbscheins auch im Rahmen einer Testamentsvollstreckung zu Lebzeiten kein Einsichtsrecht bei vorweggenommener Erbfolge nur zur Überprüfung, ob Rechtsposition des Verwandten bereits abgesichert wurde inkl. Zur Prüfung ihres Inhalts Verpflichtung aus Verfügungsunterlassungsvertrag berechtigt zur Einsicht |
Gläubiger | Nachweis über bereits erstrittenen Vollstreckungstitel nicht erforderlich. Bei noch nicht erstrittenen Vollstreckungstitel ist die Forderung hinreichend darzulegen. |
Gerichte | Einsicht auf das Grundbuch beschränkt; kein Einsichtsrecht in die Grundakten. |
GmbH-Gesellschafter | Beschränkt sich auf die im Grundbuch verzeichneten Grundstücke der GmbH |
(vorläufige) Insolvenzverwalter | Grundlage: Ausfertigung oder beglaubigte Abschrift des Bestellungsbeschlusses, wonach Verwaltungs- und Verfügungsrecht des Schuldners auf ihn übergangen ist |
Käufer/Kaufinteressenten | Keine Erteilung eines Grundbuchauszugs, auch dann nicht, wenn die Verhandlungen bereits aufgenommen wurden. Im Rahmen des Kaufs begründet ein Betrugsverdacht kein berechtigtes Interesse auf Grundbucheinsicht im Hinblick auf die Nachbargrundstücke |
Kreditnehmer | Notwendig ist die Darlegung von Kreditverhandlungen mit dem Eingetragenen Zweck: Überprüfung des Umfangs der zu gewährenden Sicherheiten. |
Makler | Einsicht im nachgewiesenen Auftrag des Eigentümers Einsicht im eigenen Interesse: Entweder um den Kaufpreis der Immobilie zu ermitteln, der für die Berechnung seiner Provision maßgebend ist oder um zu überprüfen, ob seine Maklertätigkeit zum Abschluss des Kaufvertrages über die Immobilie mit einem von ihm nachgewiesenen Kunden geführt hat Nachweis mittels Vorlage des schriftlichen Maklervertrages oder durch schlüssigen Sachvortrag |
Mieter | Mietinteressenten: Zur Feststellung, ob Vermieter und Eigentümer identisch sind und zur Abschätzung der Risiken einer vorzeitigen Beendigung des Mietvertrages bei Zwangsversteigerung Mieter: nur eingeschränkt, z.B. auf Grundlage von Mieterhöhungsverlangen oder der Kündigung wegen Eigenbedarf |
Miteigentümer | Für Miteigentümer besteht in Bezug auf die Belastungen eines Miteigentums kein Recht auf Einsicht. |
Nachbarn | Nur in Abt. I und II Klärung von Wegbenutzung bei Anliegerwegen. Auf Grundlage nachbarrechtlicher Ansprüche: Immissionen, Überbau, Notweg, Beseitigungs- und Unterlassungsansprüche o.Ä. |
Nacherben | Das Einsichtsrecht für Nacherben besteht nicht zu Lebzeiten des Vorerben. Das Interesse entsteht erst im Erbfall. |
Pflichtteilsberechtigte | Nur nach dem Tod des Erblassers Erbschein o. das europäische Nachlasszeugnis sind nicht erforderlich – nur die Qualität als Pflichtteilsberechtigter wird überprüft (Geburts- und Heiratsurkunde) Selbiges gilt für dessen Gläubiger und den Erben eines Pflichtteilsberechtigten, da Anspruch vererbbar ist, § 2314 BGB |
Pressevertreter | Abwägung des Grundbuchamts zwischen Pressefreiheit aus Art. 5 GG und informationellen Selbstbestimmungsrecht des Eingetragenen. Das schutzwürdige Interesse des Eingetragenen muss regelmäßig dann hinter dem öffentlichen Informationsinteresse zurücktreten, wenn der Sachverhalt die Öffentlichkeit angeht und die Aufbereitung ernsthaft und sachbezogen erfolgt. Das Einsichtsrecht erstreckt sich sowohl auf das gesamte Grundbuch als auch auf die Grundakte |
Rechtsanwälte | Befreiung von Darlegungspflicht gem. § 43 Abs. 2 GBV. In allen anderen Fällen: Berechtigtes Interesse wird vom Mandanten abgeleitet. Für die Darlegung genügt die anwaltliche Versicherung |
Schadensersatzberechtigte | Zur Ermittlung der Zugriffsmöglichkeiten gegen den Schädiger. Dies gilt nicht für die Informationsbeschaffung zur Durchsetzung von Ansprüchen gegen Dritte, denen kein Recht am Grundstück zusteht. |
Unterhaltsberechtigte/-verpflichtete | Die Behauptung eines abstrakt-sachlichen Unterhaltsanspruchs, z.B. § 1601 BGB, genügt nicht, auch ein ggf. später entstehender Unterhaltsanspruch genügt nicht. Einsicht kann auch nicht zur Informationsbeschaffung eines erwarteten/befürchteten Anspruchs gewährt werden. Es müssen insoweit zusätzliche, darüber hinausgehende Umstände vorliegen. Dem einmal unterhaltsverpflichteten Kind steht kein generelles Einsichtsrecht im Hinblick auf das eingetragene Grundstück eines Elternteils zu, um das verwertbare Immobilienvermögen oder eine künftige Unterhaltsangewiesenheit des Elternteils überprüfen zu können Ausschließlich zur Feststellung und Sicherung eines Anspruchs können auch zukünftige Ansprüche, Sicherungsbedürfnisse und Erwartungen als berechtigtes Interesse genügen – die reine Befürchtung einer möglichen Unterhaltsverpflichtung in der Zukunft reicht nicht. Pflegeheim-Fälle: Kind hat in dem Fall hinsichtlich seiner Unterhaltsansprüche ein Einsichtsrecht, sofern ein Elternteil zum Zeitpunkt der Antragsstellung in einem Alten- oder Pflegeheim untergebracht ist, arg.: erhebliche unterhalts- und sozialhilferechtlichen Folgen |
Vereinsmitglieder | s. Aktionäre |
Vermächtnisnehmer | Lediglich im Hinblick auf die vermachte Immobilie Das Grundbuchamt prüft in diesem Zusammenhang insb. das Vorliegen einer nachträglichen Vermächtnisaufhebung |
Verkäufer | Nur im Fall von Restitutionsansprüchen |
Vermessungsingenieure | Von Darlegungspflicht gem. § 43 II GBV befreit |
Versicherungsunternehmen | Grundlage: Die gem. § 95 VVG eingetretene Vertragsübernahme durch den Erwerber der Immobilie |
Verwandte | z.B. zur Geltendmachung von Pflichtteils- oder Unterhaltsansprüchen |
Wohnungseigentümer | Einsichtsrecht des WEG-Verwalters. Zur Prüfung der wirtschaftlichen Solidität des einzelnen Wohnungseigentümers Zwecks Einzug von Beitragsrückständen. Einsichtsrecht des einzelnen Wohnungseigentümers. Ermittlung des Namens des anderen Wohnungseigentümers. Im Rahmen eines anteiligen Sondernutzungsrechts: Ermittlung des Namens des anderen Mitberechtigten (nur Abt. I). Einholung einer Zustimmung zur Veräußerung von Wohnungseigentum, § 12 WEG, Überprüfung der Verwaltungsbeiratseigenschaft, § 29 WEG Anfechtung eines Beschlusses durch Klageerhebung, Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen unter Wohnungseigentümern, Geltendmachung von Gesamtbelastungen in Abt. II und III Restfertigstellung einer „steckengebliebenen“ Wohnungseigentumsanlage, I.Ü. hat der einzelne Wohnungseigentümer jedenfalls Einsichtsrecht in die Aufteilungspläne und die Gemeinschaftsordnung (Grundakte der ersten Einheit). |
Zessionare | Soweit die Eigenschaft als Zessionar außerhalb des Grundbuchs erworben wurde |
Wie kann ich in NRW online ein Grundbuch einsehen?
Ihr Notar aus Bochum kann einen Grundbuchauszug für Sie beantragen, wenn Sie aus dem Bundesland Nordrhein-Westfalen kommen. Sie können ihn damit beauftragen, einen Antrag auf Einsicht in das Grundbuch zu stellen. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen steht das Portal der Justiz für das Abrufverfahren per Internet bereit. Voraussetzungen für die Einsichtnahme sind:
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Nachweis des berechtigten Interesses von Ihnen als Mandanten
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Erteilung der Vollmacht für den Antrag auf Grundbucheinsicht
Auf Grundlage des Gesetzes zur Übertragung von Aufgaben im Bereich der freiwilligen Gerichtsbarkeit auf Notare vom 26.06.2013 hat der Gesetzgeber § 133a GBO geschaffen. Diese Grundsätze ermächtigen Notare generell zur Mitteilung des Grundbuchinhalts an Mandanten. Insoweit müssen die Grundbucheinsicht und die Mitteilung des Grundbuchinhalts nicht (mehr) ausschließlich im Rahmen der Ausführung oder Vorbereitung von Amtsgeschäften erfolgen.
Was brauche ich, um einen Grundbuchauszug zu bekommen?
Trotz der Befreiung von der Pflicht zur Darlegung eines berechtigten Interesses durch den Notar gegenüber dem Grundbuchamt (§ 43 GBV) kann der Notar den Inhalt des Grundbuchs seinem Mandanten nur unter der Voraussetzung mitteilen, dass dieser ein berechtigtes Interesse i.S.v. § 12 GBO darlegt. Folglich hat sich der Notar vom Vorliegen des berechtigten Interesses seines Mandanten zu vergewissern und in diesem Zusammenhang eine Ermessensentscheidung vorzunehmen.
Hat der Mandant ein berechtigtes Interesse i.S.v. § 12 GBO, richtet sich die Mitteilung durch den Notar nach den Vorschriften (§§ 85, 85a GBV). Um den Antrag auf Grundbucheinsicht zu stellen, bedarf es einer vom Mandanten ausgestellten Vollmacht, ohne dass diese einem Formzwang unterliegt. Wir helfen Ihnen bei Bedarf diesbezüglich gerne weiter. Rufen Sie an.
Wie bekomme ich Einsicht in das Grundbuch?
Privatpersonen, Kaufinteressenten oder Gläubiger können über einen Notar oder Rechtsanwalt die Grundbucheinsicht beantragen und erhalten den Grundbuchauszug elektronisch oder als beglaubigte Abschrift.
Den Antrag auf Einsichtnahme in das Grundbuch und Erhalt eines Grundbuchauszugs stellt Notar Dr. Durchlaub für Sie beim zuständigen Grundbuchamt. Sie müssen dazu ein berechtigtes Interesse darlegen können und eine Vollmacht für die Stellung des Antrags erteilen.
Kontaktieren Sie das Team von Dr. Durchlaub gern für eine persönliche Beratung.
Internet-Grundbucheinsicht: Kann man online ins Grundbuch schauen?
Es gibt verschiedene Wege, Einsicht zu nehmen, dafür müssen nicht zwangsläufig die Dienstzeiten der Amtsgerichte beachtet werden. Eine weitere Möglichkeit besteht mit Hilfe des web-basierten Grundbuchabrufverfahrens Einsicht zu nehmen.
Alle Bundesländer bieten über das sogenannte Grundbuchabrufverfahren eine Online-Einsicht über das Justiz-Portal an, für das Abrufverfahren ist jedoch eine Zulassung erforderlich. Zugelassene Teilnehmer können das Portal mit PC und Internetzugang nutzen.
Dieses Online-Abrufverfahren richtet sich in der Regel nur an Notare, Behörden, Amtsgerichte und bestimmte Berufsgruppen, die eine Zulassung besitzen. Privatpersonen erhalten meist keine Zulassung und damit keine Zugangsdaten für das Abrufverfahren für die Einsichtnahme, die Nutzung als Teilnehmer und den Online-Abruf des Grundbuchauszugs.
So funktioniert das Online-Verfahren für die Einsichtnahme bei Ihrem Notar
Ein Grundbuchblatt liegt heute zum Online-Abruf vor, für das Ihr Notar eine Zulassung für das Abrufverfahren besitzt. Es wird Ihrem Notar nach Bewilligung des Antrags zur Einsicht in das Grundbuch auf elektronischem Wege zugestellt. Sie haben im Anschluss an das Online-Verfahren folgende Möglichkeiten für die Nutzung und den Umfang der Mitteilung:
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Einsicht in den Bildschirminhalt mit mündlicher Erläuterung
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Anfertigung eines unbeglaubigten Abdrucks, § 85 S. 1 GBV
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Anfertigung eines beglaubigten Abdrucks, § 85 S. 2 GBV
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Übersendung des Grundbuchinhalts in elektronischer Form, § 85 S. 3 GBV
Wie weise ich ein berechtigtes Interesse nach?
Grundsätzlich gilt das vom Antragssteller vorgetragene berechtigte Interesse als Maßstab für die Grundbucheinsicht. Vom Einsichtsrecht gedeckt sind auch die Grundakten wie Urkunden und andere Schriftstücke.
Mit Notar Dr. Thomas Durchlaub an Ihrer Seite nehmen Sie eine korrekte und rechtskonforme Grundbucheinsicht vor. Unabhängig davon, ob Sie bereits Eigentümer von Grundbesitz sind oder ein Grundstück mit Immobilie erwerben möchten oder aus anderen Gründen eine Grundbucheinsicht benötigen, bieten wir Ihnen professionelle Unterstützung und begleiten den gesamten Prozess. Vertrauen Sie auf unsere jahrelange Erfahrung und Expertise in Sachen Grundbucheinsicht und rufen Sie an, um einen persönlichen Termin zu vereinbaren.
